Ich hatte neulich ein Gespräch über die Dragqueen-Lesungen in Kindergärten und da meine Website nicht umsonst Rainbow-Universe heisst, hatte ich das Bedürfnis etwas zum Thema LGBTQIA+ aus schamanischer Sicht zu schreiben.

In meiner schamanischen Arbeit geht es oft darum, dass Menschen bei etwas anstehen und nicht wissen warum. Sie finden zB keinen Partner, ihr Job erfüllt sie nicht oder sie haben körperliche Beschwerden bei denen nichts mehr hilft. Meiner Erfahrung nach liegt der Ursprung vieler dieser Probleme darin, dass sie die Verbindung zu ihrer inneren Stimme verloren haben. Denn tief drinnen tragen wir stets alle Antworten in uns.

Mein Job ist es dann jedenfalls die Klient*innen in einen so entspannten Zustand zu versetzen, dass sie ihr Problem und dessen Ursache plötzlich klar erkennen können. Der Weg zur Heilung geht über die Selbsterkenntnis. Es geht darum zu verstehen, was uns in unserem Leben wie geprägt hat, im Guten wie im Schlechten und neue, positive Glaubenssätze zu entwickeln. Ich bin gut so wie ich bin. Ich liebe mich und bin fähig zu lieben. Ich darf mich entfalten und meine ganze Kraft zeigen. Erst wenn man das sagen und auch fühlen kann, verändert sich etwas.

Wenn es in meiner Arbeit um persönliche Prägungen geht, finden sich als Ursachen oft traumatische Erlebnisse in diesem Leben oder einem früheren Leben, die uns oft unbewusst sind. Wir lieben etwas oder lehnen etwas ab, schon als kleines Kind, und wissen nicht wieso. Wer ein Kind aufgezogen hat oder sein Leben mit einem Tier teilt, weiß, daß Lebewesen von Geburt an einen ganz eigenen Charakter haben. Ich habe zB zwei Maine Coon Kater, Brüder, die immer gleich behandelt wurden und charakterlich komplett verschieden sind.

Was hat das jetzt mit LGBTQIA+ zu tun? Wen wir lieben und wie männlich, weiblich oder neutral wir uns fühlen, liegt meiner Erfahrung nach nicht in unserer Hand. Wir vergessen bei der Geburt was davor geschah, damit wir uns auf diese Inkarnation konzentrieren können. Davor ist aber schon sehr viel geschehen und wir brauchen oft ein Leben lang um bewusst genug zu werden um zu verstehen warum wir sind wer wir sind. Es hilft, sich daran zu erinnern was man als Kind gern getan hat und seinen Stammbaum zu studieren. In der Meditation kann man auch immer wieder nachfragen, warum man einen bestimmten Geruch zB nicht mag. So verbindet man sich mit seinem Unterbewusstsein und schält sich aus falschen Erwartungen und Druck von aussen.

Auf jeden Fall sucht sich niemand aus, ob er sich eher der LGBTQIA+ community verbunden fühlt oder hetero ist, diese Prägungen sind von Anfang an da. Jetzt ist die Frage, wie wir damit umgehen? Sollen wir den Kindern, die sich anders als die meisten fühlen ausgrenzen und umerziehen, oder nicht lieber ein Klima von leben und leben lassen etablieren?

Die Gesellschaft einigt sich bequemerweise gern auf ein Bild des normalen Bürgers. Er macht brav seine Ausbildung, arbeitet fleißig, heiratet um die 30, baut ein Haus, bekommt so 2-3 Kinder, ist treu und zahlt brav seine Steuern. Er lebt gesund und begnügt sich mit 5 Wochen Ferien, in denen er aber hauptsächlich was im Haus richtet und den Garten pflegt. Ja, why not, aber wieviele passen ein Leben lang in dieses Schema?

Was ist mit denen, die gerne Abenteuer erleben, die möglichst frei sein wollen, Neues ausprobieren, die gerne viele verschiedene Menschen lieben wollen. Was ist mit denen, die sich nicht eindeutig als Mann oder Frau fühlen und denen, die gern mit mehr als einem Partner leben wollen? Was ist mit denen, die keine Kinder bekommen wollen?

Es gibt unendlich viele Varianten zu leben und zu lieben und das ist gut so. Ein ganzes Universum mit allen Farben des Regenbogens. Das macht unser Leben bunter, kreativer, lustvoller. Ich unterrichte ua Tantra, weil ich die Philosophie verbreiten möchte, sich mit allem zu verweben und das Leben mit allen Facetten zu genießen. Dazu gehören Verspieltheit, Offenheit und Liebe.

Wenn eine bunte Drag-Queen ein Kinderbuch über Toleranz vorliest, werden es die Kinder, die ein normales Leben leben wollen, lustig finden und es wird ihren Horizont erweitern. Ihre Geschlechter-Identität wird es nicht verändern. Die Kinder, die sich anders fühlen, wird es auffangen in ihrer Einsamkeit. Sie bekommen die Botschaft, dass es ok ist, anders zu sein und dass das Leben bunt und vielfältig ist.

Wenn so eine Lesung in jemandem negative Gefühle hervorruft, sollte man sich vielleicht einmal fragen, wie bunt und lebendig das eigene Leben ist und ob da vielleicht verborgene Sehnsüchte schlummern sich auch endlich einmal jenseits der Norm auszuleben. Außerhalb der Komfort-Zone warten mit gewissem Einsatz Wachstum und Entwicklung…

Es gibt meiner Meinung nach kein normal, es gibt 8 Milliarden Menschen und 8 Milliarden Wahrheiten. Sei tolerant und offen und genieße die freie Gesellschaft, die dadurch entsteht.

Alles Liebe,
Mother Eagle

< • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >

Disclaimer: Dieser Blog-Artikel drückt meine persönliche Meinung aus basierend auf meinem derzeitigen Wissensstand, der sich laufend verändert. Meine Texte sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen sondern mehr Beobachtungen und Erkenntnisse aus 20 Jahren Meditationspraxis, erlebt als Mutter, Schamanin und Designerin in Österreich. Ich bin aber auch immer viel gereist und habe dadurch verschiedenste Perspektiven auf die Welt kennenlernen dürfen. Auf dieser Erde leben gerade ca. 8 Milliarden Menschen, also gibt es zu jedem Thema 8 Milliarden Meinungen. Ich hoffe auf Offenheit und Toleranz und fühle, dass wir in all unserer Verschiedenheit doch Teil eines großen Ganzen sind, untrennbar miteinander verbunden.

< • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >

I recently had a conversation about the drag queen readings in kindergardens and since my website is not called Rainbow Universe for nothing, I felt the call to write something about LGBTQIA+ from a shamanic point of view. My shamanic work is often about people being blocked in something and not knowing why. They can‘t find a partner, for example, their job doesn‘t fulfill them or they have physical problems that can‘t be helped. In my experience, the root of many of these problems is that they have lost touch with their inner voice. Because deep down we always carry all the answers within us.

My job is to put the clients in such a relaxed state that they can clearly recognize their problem and its cause. The way to healing is through self-awareness. It‘s about understanding what has shaped us in our lives and how, for better or for worse, and developing new, positive beliefs. I am good the way I am. I love myself and I am able to love. I can develop and show all my strength. Only when you can say and feel that, something does change.

When it comes to personal imprints in my work, the causes are often traumatic experiences in this life or in a previous life, which we are often unconscious of. We like or dislike something, even as a small child, and we don‘t know why. Anyone who has raised a child or shares their life with an animal knows that living beings have their own character from birth. For example, I have two Maine Coon tomcats, brothers, who have always been treated the same and have completely different characters.

Now what does that have to do with LGBTQIA+? In my experience, who we love and how male, female, or neutral we feel is out of our hands. At birth we forget what happened before so we can focus on this incarnation. Before that, however, a lot had happened and we often need a lifetime to become conscious enough to understand why we are who we are. It helps to remember what you loved to do as a child and to study your family tree. In meditation you can always ask why you don‘t like a certain smell, for example. This is how you connect with your subconscious and peel yourself away from false expectations and external pressure.

In any case, nobody chooses whether they are LGBTQIA+ or hetero, these imprints are there from the start. Now the question is how do we deal with it? Should we exclude and re-educate children who feel different from most, or rather establish a climate of live and let live?

Society conveniently agrees on an image of the common man. He does his education well, works hard, gets married around 30, builds a house, has 2-3 children, is loyal and pays his taxes. He lives healthy and is content with 5 weeks vacation, during which he mainly fixes things in the house and takes care of the garden.

Yes, why not, but how many fit into this pattern for a lifetime? What about those who like to have adventures, who want to be as free as possible, who want to try new things, who like to love many different people. What about those who don‘t clearly identify as male or female and those who would like to live with more than one partner? What about those who don’t want to have children?

There are endless ways to live and love, and in my opinion that‘s a good thing. A whole universe with all the colors of the rainbow. This makes our life more colourful, more creative and more enjoyable. I teach tantra, among other things, because I want to spread the philosophy of interweaving with everything and enjoying life in all its facets. These include playfulness, openness and love.

When a colorful drag queen reads a children‘s book about tolerance, children who want to live normal lives will find it funny and it will broaden their horizons. It will not change their gender identity. The children who feel different will be cured from feelings of loneliness. They will receive the message that it‘s ok to be different and that life is colorful and diverse.

If such a bookreading evokes negative feelings in someone, one should perhaps ask oneself how colorful and lively one‘s own life is and whether there are perhaps hidden longings to finally live out beyond the norm. Outside the comfort zone, growth and development await…

In my opinion there is no normal, there are 8 billion people and 8 billion truths.

Be tolerant and open and enjoy the free society that this creates.

All the best,
Mother Eagle

< • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >  < • >

Disclaimer: This blog article expresses my personal opinion based on my current knowledge, which is constantly changing. My texts are not scientific theses but more observations and insights from 20 years of meditation practice, experienced as a mother, shaman and designer in Austria. I have always traveled a lot and have therefore been able to get to know a wide variety of perspectives on the world. About 8 billion people live on this earth right now, so there are 8 billion opinions on every topic. I therefore hope for openness and tolerance and feel that, despite all our differences, we are part of a larger whole, inseparably connected.